Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Oberschule an der Julius-Brecht-Allee

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

24 SuS der 9d zwischen 13-15 Jahren

Ideenfindung

Seit 2 Jahren arbeitet unsere Inklusionsklasse an dem Projekt „Naturnah in der Vahr“, in dem wir einen versiegelten Teil des Schulhofes entsiegelt und renaturiert haben. Das Ziel war, ein Zuhause für Insekten zu schaffen, die Vielfalt auf dem Schulgelände zu fördern und dadurch einen entspannenden Ort für alle an Schule Beteiligten zu schaffen, der Mensch und Natur verbindet und den SchülerInnen die Natur ein wenig näher bringt. Die SchülerInnen haben die Steinflächen des Rondells entsiegelt, sowie zu heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen recherchiert. Während sie die Pflanzen eingesetzt haben, haben sie bemerkt, welche Vielfalt an Lebewesen sich in und auf der Erde tummelt und zahlreiche ihnen bisher unbekannte Tierarten kennengelernt.
Der Wettbewerb „Bee Diversity“ passt mit seiner Zielsetzung perfekt zu unserem ursprünglichen Projekt, sodass wir direkt die Idee hatten, beides miteinander zu verbinden und unseren Fokus nun stärker auf Wildbienen und ihre Bedarfe auszurichten.

Umsetzung

Die Klasse hat zunächst zum Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen recherchiert und daraufhin zu einer Wildbienenart in Gruppen kleine Steckbriefe erstellt. Um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, haben wir eine Exkursion zum Insektenschaugarten am Weserwehr unternommen. Einige der vorher kennengelernten Arten konnten die SchülerInnen dort beobachten. Das war ein Aha-Erlebnis im Sinne von „das sind also die kleinen Tiere, für die wir das alles machen“.
Im Anschluss daran haben wir uns mit verschiedenen Pflanzen beschäftigt, die den Wildbienen möglichst viel Nahrung bieten. Wir haben herausgefunden, wieso unsere Pflanzen von einer Wildpflanzengärtnerei stammen sollten.
Um sicherzustellen, dass das Nahrungsangebot ausreichend ist, haben wir von jeder Pflanze mehrere Exemplare bestellt.
Auch verschiedene Nisthilfen in Form von Sand- und Erdhügeln, verschiedenen Hölzern und vorgebohrten Baumstämmen wurden in der zentralen Mitte unserer renaturierten Fläche installiert.

Pflanzliste

Bee Diversity • Heilziehst • Steppensalbei • Echte Herzgespann • Wirbeldost • Purpur-Sonnenhut • Leuchtender Sonnenhut (Goldsturm) • Wegwarte • Moschusmalve • Nickende Distel Vorher (Naturnah in der Vahr) • Rhododendron • Sonnenblumen • Lavendel • Sommerflieder • Zitronenmelisse • Thymian • Oregano • Fette Henne • Tulpen • Sonnenbraut • Narzissen • Hortensien • Holunder • Hibiskus • Glockenblume • Liguster • Storchschnabel • Fingerstrauch • Ginster • Mahonie

Herkunft der Pflanzen

Bee Diversity: Wildpflanzengärtnerei WildLand, Ableger Kleingärten Kollegium, Projekt „Naturnah in der Vahr“: Martinshofgärtnerei, Spenden NaBu

Pädagogische Begleitung

Beide Projekte „Naturnah in der Vahr“ und „Bee Diversity“ wurden durch die Klassenlehrerinnen und die Assistenzen des Martins Club pädagogisch begleitet.
Die Inhalte und Themen wurden mit verschiedenen Unterrichtsfächern verknüpft (Bio, WAT, Deutsch) und vertieft und aufgearbeitet. Dies gelang besonders gut, da wir im Rahmen eines Projekttages arbeiten konnten und so nicht an die Trennung der Fächer gebunden waren.
Um die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der SchülerInnen zu stärken, sollten sie möglichst viele Aufgaben eigenständig erarbeiten und erledigen, wobei die Erwachsenen natürlich immer beratend und unterstützend zur Seite standen.
Außerdem wurde Wert darauf gelegt, den SchülerInnen auch möglichst viele praktische Arbeiten buchstäblich in die Hand zu geben, um eine Abwechslung zum oft theoretischen Schulalltag zu bieten, vor allem aber auch, um die SchülerInnen erleben zu lassen, wie toll es ist, am Ende vor den sichtbaren Ergebnissen des eigenen Tuns zu stehen.

Erfahrungen und Zielerreichung

Unser Projekt hat uns viel an Erfahrung in Bezug auf Insekten, Wildbienen, deren Relevanz für unser Ökosystem, sowie heimische, insektenfreundliche Pflanzen gebracht und gezeigt, wie viel Freude es macht, selbst aktiv zu werden und einen „toten“ Ort zum Leben zu erwecken. Zu sehen, wie die eigenhändig eingesetzten Pflanzen von verschiedensten Insekten angeflogen werden, wie die Nisthilfen von ersten möglichen Bewohnern erkundet werden, ist eine Erfahrung, die sich nicht theoretisch rekonstruieren lässt und daher so nachhaltig ist.
Wir haben mit unserem ursprünglichen Projekt und mit Hilfe von „Bee Diversity“ einen wildbienen- und insektenfreundlichen Bereich geschaffen, in dem deutlich mehr Wildbienen und Insekten zu finden sind, als es vorher der Fall war. Mit der Renaturierung und sichtbaren Aufwertung des Areals haben wir außerdem ein Bewusstsein für die Natur und ihre Bewohner geschaffen, bei SchülerInnen, KollegInnen und sogar AnwohnerInnen.