Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Gesamtschule Bremen Mitte, Standort Brokstraße

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

16 Schüler:innen der Jahrgänge 5-7 im Alter von 11 – 14 Jahren der wöchentlich zweistündigen (90 min.) Urban-Gardening-Werkstatt „Straßengemüse“, an einigen Terminen unterstützt durch 3-4 Schüler:innen der Jahrgänge 8-10 (13-16 Jahre).

Ideenfindung

Das Projekt wurde Bestandteil der Arbeit der halbjährlich stattfindenden Werkstatt „Straßengemüse“. Angeregt durch die Ausschreibung des Projektes „Bee Diversity“ beteiligten sich die SuS gleich zu Anfang sehr rege an der Diskussion, warum ein solches Projekt wichtig ist und welche Chancen durch die Teilnahme bestehen würden (z.B. Artenvielfalt, Bestäubung, Möglichkeit eines eigenen Beitrags zum Naturschutz). Fast alle Werkstattblöcke begannen mit einer 15-minütigen Einführung über das Leben der Wildbienen. Vorbereitungen: Eine Kleingruppe sucht auf dem Schulgelände eine mögliche Fläche für eine Wiese aus. Die gesamte Gruppe einigte sich im Anschluss daran auf eine Ort für die Wiese. Faktoren für Eignung wurden berücksichtigt. Absprachen mit dem UBB gehalten. Des Weiteren wurden in Kleingruppen Bienenhotels gebaut (NABU) und Hinweisschilder angefertigt (gemalt und getextet), und von den Lehrenden abgemagerter Boden bestellt und Plakate Werbetreibender entfernt.

Umsetzung

Eine Gruppe plaggte an 2 Terminen die bisherige Bodenoberfläche um ca. 10 cm ab. Löwenzahn wurde umgesetzt.

Jeweils 2-3 Schüler:innen ordneten sich einer Wildblumenart zu, und übernahmen die Aufgabe, sie der Gruppe vorzustellen nach den Aspekten: Wuchshöhe, Blütezeit, Blütenfarbe, Wuchsform. Pflanzen wurden gekauft und gesammelt (Kollegium, Schulgarten). Insgesamt standen dann mehr als 35 Pflanzen zur Verfügung. Am Tag der Bepflanzung (Mitte Mai) stellten die Schüler:innen die Pflanzen der Wuchsgröße nach mit den Töpfen auf die vorbereitete Fläche. Zusätzliche Pflanzerde wurde angebracht (Schüler:innen der Jahrgänge 8-10 halfen. Die Schüler:innen pflanzten dann in Pflanzlöcher, die sie selbst gruben, „ihre“ Pflanzen ein. Andere Schüler:innen kümmerten sich um die Bewässerung. Schüler:innen aus höheren Jahrgängen karrten zusätzliche Pflanzerde an. Andere Schüler:innen setzten die Umrandung mit Rindenmulch. Hinweisschilder und ein Bienenhotel wurden aufgestellt.

Pflanzliste

Die mit *gekennzeichneten Pflanzen wurde gekauft Oregano (Origanum vulgare), *Gänseblümchen (Bellis Perennis), *geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria Officinalis), *Berg-Flockenblume (Centaurea Montana), Hängepolster-Glockenblume (Campanula Poscharskyana), *Gewöhnlicher Natternkopf (Echium Vulgare),*Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula Persicifolia), Blut-Storchschnabel (Geranium Sanguineum), Gewöhnliche Goldnessel (Lamium Galeoobdolon), * Duft-Skabiose (Scabiosa Canescens), *Feinblättrige Glockenblume (Campanula) Linifolia, Lanzettblättriges Mädchenauge (Coreopsis Lanceolata).

Herkunft der Pflanzen

Die mit *gekennzeichneten Stauden stammen von der Martinshof-Gärtnerei in Bremen (Adresse: Im Suhrfelde 5, 28207 Bremen). Oregano, Storchschnabel und Goldnessel stammen aus den Hochbeeten der Schule bzw. aus Privatgärten einiger Kolleg:innen und Schüler:innen, die anderen Pflanzen aus dem Schulgarten des Standortes Hemelinger Straße.

Pädagogische Begleitung

Die Werkstatt wurde von 2 Lehrkräften (darunter einem Sonderpädagogen/Inklusionslehrer) geleitet, daneben nahmen 2 Assistent:innen teil, die Schüler:innen Schüler mit Förderbedarfen aus den Bereichen Wahrnehmung und Entwicklung begleiteten. So konnten viele Neigungsgruppen gebildet werden, um das Projekt zu realisieren und es konnte notwendige Unterstützung, Anleitung und Erläuterung angeboten werden. Kinder mit und ohne Förderbedarfe fanden zur Zusammenarbeit zusammen und die Erwachsenen konnten allen helfend zur Seite stehen, zum Beispiel bei der einfach anmutenden Aufgabe, eine Staude vorsichtig aus einem Topf zu nehmen und sie vorsichtig, aber sorgsam einzupflanzen – also bei denen Schüler:innen im Allgemeinen bisher wenig Erfahrung hatten. In Gesprächen konnte bei der praktischen Arbeit der kurze theoretische Input zu Beginn jeder Stunde aufgegriffen werden.

Erfahrungen und Zielerreichung

Laut naturadb. de haben die Pflanzen für insgesamt 167 heimische Wildbienenarten (darunter 38 „Spezialisten“ ) und des Weiteren für viele andere nützliche Insekten einen hohen Wert. Die Hauptblühzeit der meisten Pflanzen liegt Mai bis September, die gesamte Blühzeit jedoch von März bis November. Im Vordergrund stand die praktische Tätigkeit, aber die Kinder konnten sich dabei auch viel Wissen aneignen. Bei einigen teilnehmende Schüler:innen kam auch die Frage und der Wunsch auf, auf dem vorderen Schulhof, der fast vollständig versiegelt ist, Stellen zu entsiegeln, um Pflanzfläche zu schaffen. Dies könnte aufgegriffen werden und evtl. von der Schülervertretung als Anliegen thematisiert und evtl. eingebracht/vorgeschlagen werden. Ein großer Erfolg ist es, die Schüler:innen derart sensibilisiert zu haben. In Zukunft könnten Schüler:innen und Lehrkräfte (auch) aus anderen Werkstätten die Wiese nutzen und sie gegebenenfalls erweitern. Insgesamt ein gelungenes Projekt.