Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Gesamtschule Bremen Mitte
– Standort Hemelinger Straße

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

15 Schüler*innen der Jahrgänge 5-7 im Alter von 11 bis 13 Jahren

Ideenfindung

Im Projektunterricht von Haus C (Jahrgänge 5-7) interessierten sich 15 Schüler:innen für das Thema „Wildbienen“. Sie wollten in der Zeit von April bis Juni praktisch etwas für eine größere Insekten-Vielfalt auf unserem Schulgelände tun. Zur Inspiration besuchten die Schüler:innen den Insektengarten am Weserwehr. Die Schülergruppe entschied sich für das Abpflocken einer Blühinsel in der Nähe des Lehmhauses. In dessen Wand können wir jedes Jahr viele Wildbienen beim Anlegen ihrer Nisthöhlen beobachten. Auch Nisthilfen sollten aus Dosen und Rohr hergestellt werden. Ganz neu anlegen wollten die Schüler:innen zusätzlich ein besonderes Beet: ein „Sandarium“ mit Wildstauden. Die Schulgarten-Lehrer:innen besprachen sich, unterstützt vom Floratrium, auf einem Gelände-Rundgang mit einer Vertreterin vom UBB. Wir konnten Bereiche festlegen, die zukünftig mit Nahrungspflanzen für Wildbienen gestalten werden durften. Hier wird nicht mehr gemäht – es darf wachsen und blühen.

Umsetzung

Mit viel Einsatz machten sich die Schüler:innen an das Abpflocken einer Blühinsel (Durchmesser 2 Meter). Parallel dazu ging es an das Abplacken einer ca. 4 qm großen Fläche für das Sandarium, sonnig gelegen an der Südwand der benachbarten Werderhalle. Die Wurzelunkräuter wurden aufwändig entfernt und alte Gehwegplatten herangeschleppt. Daraus entstand ringsum eine Wurzelsperre. 500kg Sand wurden aufgetragen und mit Erde gemischt. Die Stauden wählten die Schüler:innen in der Gärtnerei des Martinshof aus. Nach der Aufstellung zur Sonne hin – die hohen Stauden sollten an die Wand der Werderhalle – wurden die Jungpflanzen vorsichtig eingesetzt. Sofort zeigten sich die ersten Wildbienen. Mit Bestimmungs-Apps lernten die Schüler:innen wer nun bei uns zusätzlich Nahrung findet. Beeindruckt waren sie auch von der hohen Punktezahl unseres Sandariums auf der App NaturaDB. Dort erfuhren sie vom hohen Wert für mehrere Wildbienenarten durch viele nahrhafte Blühmonate.

Pflanzliste

Bewusst entschieden wir uns für heimische Wildstauden und achteten dabei auf ein Angebot für „Spezialisten“ – hier unsere Artenliste: Die gemeine Pechnelke, die Anis-Duftnessel, die Karpaten-Glockenblume, der Steppen Salbei, die gelbe Schafgarbe, der gewöhnliche Natternkopf, die blaublühende Rasselblume, das quirlblättrige Mädchenauge, das orangerotes Habichtskraut, der Flügel-Hartheu, vier Flockenblumen-Arten (Zweifarbige-, Schwarze-, Skabiosen-, gew. Wiesen-), die gewöhnliche Schafgarbe, die Wiesen-Witwenblume, das kleinblütige Weidenröschen und die Zypressen-Wolfsmilch.

Herkunft der Pflanzen

Gärtnerei des Martinshof im Suhrfelde; Die Begeisterung der Schüler:innen belohnte die Gärtnerei mit der freundlichen Spende von 6 Stauden.

Pädagogische Begleitung

Angeleitet und unterstützt wurden die Schüler:innen durch die Lerngruppenleiterin, die auch Fachlehrerin für Biologie ist. Sie gab Raum und Zeit für eigene Ideen und bot Anregungen sowie Hintergrundwissen an. Dabei wurde viel Wert auf das Selbstständige Lernen und Arbeiten gelegt. Die Interessen der Schüler:innen wurden berücksichtigt, so konzentrierten sich zwei Schülerinnen auf die mediale Dokumentation des Projekts mit dem IPad. Zwei Lehrer:innen, die den Schulgarten betreiben waren als Ansprechpersonen teilweise vor Ort. Die Pädagog:innen stellten die Werkzeuge, erklärten die Anwendung und leiteten die praktische Umsetzung an.

Erfahrungen und Zielerreichung

Eine neue Erfahrung war für die Schüler:innen die schwere körperliche Arbeit des Abpflockens und Abplackens. Durch die überschaubaren Flächen waren sie aber erfolgreich. Die Blühinsel hat sich sehr gut entwickelt, Wegwarte, Gräser, Klee haben teilweise 50 cm Höhe erreicht. Im Sandarium konnten sich fast alle der Pflanzen behaupten. Sie sind sehr gut angewachsen und haben sich auf dem ganzen Beet ausgebreitet. Die Wurzelsperre hat sich bewährt und verhindert, das der Rasen sich das Beet zurück erobert. Die Schüler:innen lernten durch den praktischen Einsatz für Wildbienen, dass sie etwas Sinnvolles für ihre Umwelt beitragen können. Nebenbei erwarben sie Wissen zur Vielfalt unserer Pflanzen- und Tierwelt.