Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Oberschule In den Sandwehen

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

18 Schüler*innen zwischen 10 und 18 Jahren

Ideenfindung

Der alte Schulgarten der Sandwehen lag bereits einige Zeit ungenutzt brach. Zu mühsam war in der Vergangenheit versucht worden, dort Gemüse anzubauen. Ein besserer Standort für Hochbeete auf dem Schulhof wurde gefunden und der alte Schulgarten fiel in den Dornröschenschlaf. Vorsichtig war zunächst die Reaktion, als eine tapfere Gruppe junger Gärtner*innen sich des Grundstücks annehmen wollte: „Was, dort wollt ihr gärtnern? Da wächst doch eh nix!“ Schnell wurde klar: eine neue Idee für den Garten muss her. Das Gelände mit Teich, direkt am Wald – viel zu schön, um es einfach zu vergessen. So entschieden wir uns, dem Garten einen ganz anderen Zweck zu geben: ein naturnaher Garten direkt am Wald, ein Ort zum Entdecken und Erholen und ein „Arten-Garten“, ein Zuhause für Pflanzen und unterschiedliche Tiere. Wir nahmen Maß und zeichneten Entwürfe. Im Internet recherchierten wir zu insektenfreundlichen Pflanzen und zu artgerechten Verstecken für Igel, Erdkröte und Co.

Umsetzung

Zunächst verbrachten wir einige Zeit damit, das Gelände zu entrümpeln. Vier große Müllsäcke Abfälle verließen den Garten.
Waschbetonplatten wurden aufgenommen und wiederverwertet: aufgestapelt bilden sie nun Sitzplätze im Garten.
Außerdem war eine Folie verlegt worden, um stark wuchernden Staudenknöterich zu unterdrücken. Wir nahmen zunächst die Folie komplett hoch. Schließlich wollten wir doch das ganze Gelände bepflanzen. Doch der hartnäckige und wuchsfreudige Knöterich erwies sich als Problem. Zu schnell verdrängte er unsere ersten zarten Neupflanzungen wie Schlüsselblumen und Akeleien. Wir teilten das Gelände in überschaubare Beete ein, die wir auch in Zukunft realistisch pflegen könnten. Mit der vorhandenen Folie und Häckselgut legten wir Wege durch den Garten an.
Die Beete wurden mit Stauden bepflanzt. Außerdem schichteten wir eine Totholzhecke auf und legten ein Sandarium und ein Insektenhotel an. Ein altes Frühbeet hat nun einen Platz als Kräuterbeet für frischen Minztee.

Pflanzliste

Schlüsselblume, Akelei, Pechnelke, Lichtnelke, Fetthenne, Fingerhut, Leinkraut, Wegwarte, Witwenblume, Schafgarbe, Malve

Herkunft der Pflanzen

Spenden aus der Schulgemeinschaft (geteilte Stauden), Wildstauden „Heimathelden“ aus dem konventionellen Baumarkt

Pädagogische Begleitung

Wir haben das Projekt mit drei Lehrkräften begleitet.
Das Gartenprojekt war ein inklusives Projekt im Rahmen eines Wahlpflichtangebots im 6. Jahrgang und fand wöchentlich mit 2 x 90 Minuten statt.
Es wurde gleichermaßen von Schüler*innen mit und ohne Förderbedarfe wahrgenommen. Zusätzlich wirkten Schüler*innen der 10 Jahrgangsstufe mit, wodurch auch körperliche schwerere Arbeiten erledigt werden konnten. Des Weiteren nahmen drei Grundschülerinnen im Rahmen der Begabtenförderung am Projekt teil.
Die altersgemischte Arbeit in der Lerngruppe war für das Projekt ein wahrer Gewinn.

Erfahrungen und Zielerreichung

Für unsere Schüler*innen war das Erlebnis des gestalteten Schulgartens ein voller Erfolg: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir das schaffen.“
Der lange und geduldige Weg dahin, war nicht immer leicht. Gartenarbeit verlangt Ausdauer, gerade in Phasen, in denen noch nichts wächst und ein Ergebnis noch nicht sichtbar scheint.
Nicht jedes Kind hat zu Hause Zugang zu einem Garten oder überhaupt in der Freizeit Kontakt zur Natur. Wir haben in der Arbeit gemerkt, wie wichtig und wertvoll Erfahrungen sind, die eigentlich zufällig, am Rande stattfinden. Libellen, die über dem Teich tanzen. Der Frosch, der sich im Unterholz versteckt. Momente, die nicht planbar sind und gleichzeitig nur über Arbeitsblätter nicht erfahrbar. So ist unser neuer alter Schulgarten schon jetzt, ein „Natur-Erfahrungs-Schatz“. Fertig ist der Garten noch lange nicht und das ist auch gut so. Er darf noch wachsen und wir mit ihm gemeinsam.