Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Grundschule Schönebeck

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

49 Schüler*innen im Alter von 8 bis 9 Jahren

Ideenfindung

Am Anfang der Planung stand das Aneignen Fachwissens über Wildbienen durch Internet/Fachliteratur. Die entwickelten Ideen sollten darauf abzielen, den Kindern theoretisches Wissen über Wildbienen zu vermitteln und mit ihnen praktische Maßnahmen durchzuführen, die zu einer Verbesserung des Lebensraums der Wildbienen führen. Dementsprechend entstanden folgende Ideen:
1. Vortrag erstellen, in dem im Dialog mit den Kindern die Theorie der Wildbienen vermittelt wird
2. Kinder sollen das Schulgelände als Lebensraum für Wildbienen erkunden und Verbesserungen aufzeigen
3. Anlegen von neuen Beeten im eingezäunten Teil (Vandalismus). Unterschiedliche Lichtverhältnisse bieten die Möglichkeit für Beete mit Halbschatten- und Sonnenpflanzen. Ziel ist es, ein langes Blütenangebot zu schaffen
4. Staudenpflanzen/Aussaat
5. Gespräch mit dem Umweltbetrieb (UBB) über den Pflegeschnitt
6. Pflanzenbestimmung per App
7. Nisthilfe bauen, als Möglichkeit Wildbienen zu beobachten
8. Wildbienen basteln

Umsetzung

Der theoretische Teil sowie die Untersuchung des Schulgeländes und die Vorstellung der Ergebnisse bezüglich vorkommender Wildbienen/Nahrungspflanzen wurde in Klassenstärke durchgeführt. Alle übrigen Aktionen fanden in Kleingruppen statt, wobei ein Austausch mit den nachfolgenden Gruppen stattfand. Zuerst wurde der Rasen abgestochen und drei neue Beete angelegt. Zwischen den schon vorhandenen Beerensträuchern wurde der Rasen entfernt. Teilweise wurde der Boden mit Sand abgemagert. Die Pflanzen wurden nach Bedürfnissen und Größe sortiert und eingepflanzt. Die Samenmischung wurde ausgesät. Alle Pflanzen wurden mit Hilfe der App „Flora Incognita“ bestimmt und beschriftet. Die Ränder der Beete wurden mit Feldsteinen/Ästen begrenzt. An einer Ecke wurde Lehm angehäuft. Nisthilfen aus trockenen Brombeerzweigen und selbst gebastelten, mit Bambus gefüllten Blechdosen, wurden aufgestellt. Im Werkunterricht wurden Wildbienen ausgesägt. Die Absprache, dass UBB Flächen weniger mäht, wurde getroffen.

Pflanzliste

Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe, Alchemilla xanthochlora Gelbgrüner Frauenmantel, Anthemis tinctoria Färberkamille, Borago officinalis Borresch, Campanula persicifolia Pirsichblättrige Glockenblume, Campanula poscharskyana, Hängepolster-Glockenblume, Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume, Centaurea montana Bergflockenblume, Centaurea scabiosa Skabiosen-Flockenblume, Fragaria vesca Walderdbeere, Geum urbanum Gewöhnliche Nelkenwurz, Hylotelephium telephium Purpur Fetthenne, Hypochaeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut, Knautia arvensis Acker-Witwenblume, Lavandula angustifolia Echter Lavendel, Leucanthemum vulgare Wiesenmargerite, Lotus corniculatus Gewöhliches Hornklee, Malva moschata Moschus Malve, Malva sylvestris Wilde Malve, Melissa officinalis Zitronenmelisse, Mentha x piperita Pfefferminze, Pulmonaria officinalis Geflecktes Lungenkraut, Rudbeckia fulgida Gewöhlicher Sonnenhut, Salvia pratensis Wiesensalbei, Silene dioica Rote Lichtnelke, Stachys officinalis Heilziest, Stachys sylvatica Wald-Ziest, Symphytum tuberosum Knoten-Beinwell, Taraxacum officinale Löwenzahn Samenmischung Rieger- Hoffmann Schmetterlings- und Wildbienensaum UG1

Herkunft der Pflanzen

Wildpflanzengärtnerei (Wildpflanzen/Biopflanzen), lokaler Pflanzenmarkt (Wildpflanzen/Biopflanzen), lokale Gärten (Biopflanzen), Regio-Saatgut

Pädagogische Begleitung

Das gesamte Wildbienenprojekt wurde von der Garten-AG Verantwortlichen geplant und begleitet. Es fand für die 3. Klassen einmal in der Woche statt. Unterstützt wurde sie z. T. von den Klassenlehrerinnen. Jede Stunde begann mit einem kleinen theoretischen Teil (Neues und Austausch über das schon Gemachte), bevor es zum praktischen Teil in den Garten ging. Nach dem Erklären und Zeigen arbeiteten die Kinder selbständig, wurden aber bei Problemen jederzeit unterstützt. Soweit es möglich war, wurden die Kinder bei Entscheidungen mit eingebunden bzw. sollten selbst überlegen, was sinnvoll ist. Die Theorieeinheit über die Wildbienen war Teil des Sachunterrichts. Im Werkunterricht gestalteten die Schüler:innen Wildbienen aus Holz. Sie wurden ausgesägt und bemalt.

Erfahrungen und Zielerreichung

Die Teilnahme war eine schöne Erfahrung. Es war toll mitzuerleben, wie sich die Kinder für das Thema sensibilisieren und begeistern ließen. Sie haben ein Auge für die unterschiedlichen Wildbienen und deren Lebensraum bekommen. Zwar mussten wir auch einige Rückschläge hinnehmen, wie z. B. die beschädigte und z. T. fehlende Wildpflanzenlieferung oder der Kahlfraß durch Tiere. Vor allem die Schnecken sorgten dafür, dass einige Pflanzen so stark abgefressen wurden, dass sie eingingen. Dies betraf insbesondere unsere ausgesäte Fläche. Positiv war dabei aber, dass wir nun wissen, welche Pflanzen die Schnecken nicht mögen. Dementsprechend haben wir versucht die Lücken mit schneckenresistenten Pflanzen aufzufüllen. Zusammenfassend können wir sagen, dass wir mit unser Zielerreichung zufrieden sind. Mit Freude schauen wir auf das nächste Jahr und sind gespannt, wie sich unsere Beete entwickeln, ob sich mehr Wildbienen bei uns ansiedeln werden und wo wir ggf. nachsteuern müssen.