Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Grundschule an der Lessingstraße

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

136, 6 bis 10 Jahre

Ideenfindung

‚Wildbienen‘ sind bei uns Thema seit 2019. Geplant als fächerübergreifendes Projekt (Sachunterricht, Kunst, Deutsch) für alle Klassenstufen, gab es als ‚Hummelfutter‘ diverse Aktivitäten in der Schule und im Schulgarten. Klassenübergreifende Aspekte sind weiterhin wichtig. Auch die veränderten Lebensbedingungen für Insekten durch den Klimawandel werden thematisiert. Eingegrenzt wurde die Thematik auf Hummeln, da die fliegenden ‚Teddies‘ bei Kindern sehr beliebt sind. Durch die Anlage von Themen-Beeten (Skabiosen- und Glockenblumenbeet, Einsaat einer Samenmischung für Wildbienen) erscheint es möglich, auch andere Wildbienen zu beobachten. Grundgedanke: Den Schüler:innen handlungsorientiert ein differenziertes Verständnis zum Thema Wildbienen zu vermitteln. Denn „Eine Biene!“ steht bei vielen Kindern und Erwachsenen allgemein für Honigbienen, Wildbienen, Wespen etc.

Ziel: Viele Klassen am Projekt beteiligen, Veranstaltung im Schulgarten, Plakatausstellung, Artikel in Schulzeitung

Umsetzung

Die Klasse 3b beschäftigte sich mit dem Thema Hummeln auf sachunterrichtlicher Ebene. Bereits im 2. Schuljahr erwarben die Schüler:innen Grundwissen über Wildbienen (Klassenfahrt); jetzt erarbeiteten sie in Kleingruppen folgende Themen: Welche Hummelarten leben bei uns? Wie ernähren sich Hummeln? Wie lebt ein Hummelvolk? Wie vermehren sich Hummeln? Wo wohnen Hummeln? Informationsquellen: Bücher, Filme, Internetseiten. Die Schülerinnen arbeiteten ca. eine Woche intensiv und dokumentierten ihre Ergebnisse auf Plakaten, die sie im Schulgarten den Kl. 1a, 1b, 1c, 4a und beim Klassenfest den Eltern vor Ort präsentierten. Praktischer Teil/Gartenarbeit: Vorbereitung der Beete, pflanzen (Skabiosen, Glockenblumen) und einsäen (Mischung für Wildbienen), angießen – und Hummeln beobachten. Kl. 3c pflegte ihr bereits im Vorjahr angelegtes ‚Hummelfutterbeet‘. Kl. 3a fertigte Pflanzschilder an. Kl. 4a schrieb Hummel-Gedichte. Jahrgang 1 informierte sich über Filme und zeichnete Hummeln

Pflanzliste

Pflanzlisten Skabiosenbeet Dauca carota Wilde Möhre (2) Digitalis purpurea Fingerhut (im Beet vorhanden) Echium russicum Roter Natternkopf (2) Knautia arvensis Acker-Witwenblume (3) Knautia macedonica Witwenblume (5) Scabiosa ochroleuca Gelbblühendes Krätzkraut (3) Teucrium hircanicum Kaukasus Gamander (2) Veronicastrum virginicum ‚Fascination‘ Kandelaber-Ehrenpreis (1) Verbena hastarta Lanzen-Eisenkraut (im Beet vorhanden) Glockenblumenbeet Angelica gigas Rote Engelwurz (2) Campanula glomerata Knäuelglockenblume (3) Campanula lactiflora Hohe Dolden-Glockenblume (3) Campanula persicifolia Pfirsichblättrige Glockenblume (6) Cota tinctoria Färberkamille (1) Digitalis purpurea Fingerhut (im Beet vorhanden) Dipsacus sativus Weber-Karde (1) Dracocephalum ruyschiana (3) Nordischer Drachenkopf Telekia speciosa (im Beet vorhanden) Große Telekie Verbena hastarta Lanzen-Eisenkraut (im Beet vorhanden) Saatgut 2 Tütchen Schmetterlings- und Wildbienensaum (Biodiversität Bremen) 1 X Wildblumen-Mischung für Wildbienen M122 (Syringa)

Herkunft der Pflanzen

Herkunft der Pflanzen Saatgut Schmetterlings-und Wildbienensaum Biodiversität Bremen; Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt. Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (Mehrjährige und einjährige Arten) (Tütchen gab es umsonst am Stand des BUND, Filmvorführung ‚Was ist Wildnis‘ von Jan Haft)) Wildbienen-Mischung für Wildbienen (Einjährige Arten) M122 Syringa Kräutergärtnerei GbR Untere Gräben 1 D-78247 Hilzingen-Binningen (Biozertifiziert) Pflanzen Gärtnerei StaudenSpatz Kreilhof 8 82386 Oberhausen (Biozertifiziert) Angelica gigas, Cota tinctoria, Dauca carota, Dracocephalum ruyschiana, Echium russicum,Teucrium hircanicum Baumschule Horstmann GmbH & Co. KG Schäferkoppel 3 25560 Schenefeld (Mittelholstein) (einigermaßen regional, Sammelbestellung mit Nachbarn) Campanula glomerata, Campanula lactiflora, Knautia arvensis, Scabiosa ochroleuca Im Garten vorhanden: Digitalis purpurea, Telekia speciosa, Verbena hastarta Garten Lea Johannson (im selben Kleingärtnerverein) Campanula persicifolia, Dipsacus sativus, Knautia macedonica, Veronicastrum virginicum ‚Fascination‘

Pädagogische Begleitung

Die pädagogische Arbeit (3b) lag in der Planung, Materialbereitstellung und der Unterstützung der einzelnen Gruppen bei ihrer Informationssuche. Ferner war es nötig, die Texte zu überarbeiten und die Einübung der Präsentation zu begleiten, damit diese auch für Erstklässler verständlich war. Die Plakate werden auch weiterhin in der Schule ausgestellt, sodass alle Schüler:innen sie in Ruhe ansehen können. Zur Information für die Schulöffentlichkeit gab es auch in unserer Schülerzeitung „Superlessing“ einen Artikel über unser Hummelprojekt.

Die Koordination der einzelnen Klassenaktivitäten war auch ein wichtiger Teil der Arbeit. (3b Beete und Referate, 3c Beet-Pflege, 4a Gedichte sowie Kunstunterricht im Jahrgang 1)

Besonders viel Spaß machte es, die praktische Arbeit im Garten anzuleiten:
Werkzeug erklären, Saatgut vorführen und Pflanzen beschreiben.
Die Organisation und Durchführung der Präsentationen im Schulgarten vor allen Klassen am 07.06.2024 war ein Höhepunkt der Arbeit.

Erfahrungen und Zielerreichung

Im Schulgarten lief nicht alles nach Plan. Die späten Frostnächte ließen die Aussaaten abfrieren oder verspätet auflaufen. Dann fraßen sich, wie überall, die Nacktschnecken durch die Beete. Das neu eingesäte Beet wurde von einer Kollegin ‚Krähes Frühstücksbeet‘ getauft, da hier besonders intensiv nach Nahrung gesucht wurde. Viele neue Pflanzen haben überlebt, werden aber erst im nächsten Jahr blühen. Zum Glück waren Hummeln an den etablierten Pflanzen, wie z. B. Fingerhut und Verbena hastarta zu beobachten. Sicher ist das Ziel einer abwechslungsreichen Pflanzengesellschaft in den nächsten Jahren erreichbar, so dass nicht nur die üblichen Verdächtigen (Bei uns: Dunkle Erdhummeln) hier unterwegs sind. Das Projekt war trotzdem ein Erfolg. Viele Kinder entdeckten Begeisterung für das Gärtnern und erweiterten ihr Wissen über Hummeln. Schließlich gelang es durch die klassenübergreifende Struktur des Projektes, Wissen über Wildbienen in die Elternschaft und Schulgemeinschaft einzubringen.