Bericht zum Schulgartenwettbewerb: BEE DIVERSITY

Grundschule an der Humannstraße

Anzahl beteiligter Schüler*innen und Alter

6 Kinder, altersgemischt von 6-10 Jahre

Ideenfindung

Die Grundschule an der Humannstraße liegt im Gröpelingen, ein Ankommensstadtteil mit vielen Sprachen und armutsgefährdeten Kindern. Die Inselklasse ist eine Fördergruppe für Kinder mit emotional-sozialem Unterstützungsbedarf. Seit dem Aufbau der Inselklasse ist Naturerleben, durch Zeiten im Schulgarten oder Besuche der Erlebnisfarm Ohlenhof ein fester Teil des Wochenplans. Aber weder die Sonder- noch die Sozialpädagogin als Klassenleitende haben gärtnerische Kenntnisse, dafür ein Bewußtsein für ökologische Zusammenhänge und die Erfahrung, dass die Kinder oft entfremdet von Natur und Nahrungsmittelproduktion aufwachsen. Unser Schulgarten befindet sich in der direkten Nachbarschaft in einem Kleingartenverein und bietet viel Fläche. Bee Diversity hat ideale Voraussetzung geboten, in dem es Geld für die Stauden und die Schulung durch die äußerst kompetente und erfahrene Biologin angeboten hat. Ein übersichtliches Projekt auf wenig Fläche für eine, bzw. zwei Kleingruppen.

Umsetzung

Zeitgleich haben zwei Gruppen am Wettbewerb gearbeitet. Die Inselklasse, altersübergreifend, hat den Löwenanteil erledigt. Das Anlegen und die Pflege des Staudenbeets, sowie theoretischer Input fanden im Schwerpunkt hier statt. Ergänzend sollte einer Kleingruppe aus dem 4. Jahrgang ein handlungsorientiertes Angebot gemacht werden. Diese Gruppe hat sich den Bausatz eines Erdhummelkastens gewidmet. Auch hier wurde auf ökologische Zusammenhänge eingegangen, der Unterschied von Honigbiene, Wespe, Hummel und Hornisse besprochen und Vorerfahrungen mit Bienen geteilt. Außerdem wurde ein Schild beschriftet und aufgestellt und der Bienengarten bekam eine Steinumrandung.

Pflanzliste

Echter Alant, Wiesen Margerite, Gewöhnlicher Natternkopf, Pfirsichblättrige Glockenblume, Gamander Ehrenpreis, Katzenminze, Echter Thymian, Rote Lichtnelke, Klebriger Salbei, Gewöhnlicher Sonnenhut, Färberkamille, Echter Beinwell (umgesetzt aus dem eigenen Bestand)

Herkunft der Pflanzen

Herb‘s Staudengärtnerei Bioland Gärtnerei und Pflanzenversand

Pädagogische Begleitung

Das Hauptziel lag im handlungsorientiertem Umgang mit der Natur und dem Abbau von Berührungsängsten. Im Vorfeld wurden theoretische Inhalte vermittelt mit dem Fokus auf die Wildbienen und ihre Bedürfnisse (Unterschied zur Honigbiene, Arten etc.). Zur Identifikation der Wildbienen, aber auch vielen anderen Tieren wurde eine App genutzt. Die entdeckten Tiere wurden fotografiert und die Fotos ausgestellt. In der Schulbücherei wurden weitere Informationen gesammelt. Ein Staudenbeet wurde geplant und entsprechende Pflanzen besorgt. Im Garten wurde gemeinsam ein geeigneter Standort ausgewählt und vorbereitet. Im nächsten Schritt wurden die Stauden gepflanzt, beschriftet und im Anschluss versorgt und beobachtet. Mit der zweiten Kleingruppe wurde ein Holzschild bemalt und aufgestellt. Das Staudenbeet wurde mit Steinen umrandet und ein Erdhummelkasten gebaut. In der „Bremer Woche des Gartens“ wurde der Garten für alle geöffnet.

Erfahrungen und Zielerreichung

Die anfänglich sehr große Distanz zur Natur konnte durch das Projekt zunehmend vermindert werden. Ein Kind konnte seine Fehlvorstellungen („Die Biene trinkt Blut, deshalb tötet mein Vater die immer!“, „Bienen sind böse!“) verändern und sich im Projekt über die Entdeckung von Wildbienen freuen. Ein anderes Kind konnte seine massivem Berührungsängste mit der Natur schrittweise abbauen und am Ende den Rasen betreten, Schnecken sammeln und Blumensamen verstreuen. Dieses Kind konnte stolz das Projekt bei der Bremer Woche des Garten seiner Familie präsentieren. Überrascht hat uns der Eifer einiger Kinder, Wurzeln aus der Erde zu ziehen, Regenwürmer umzusiedeln und mit Steinen eine Beetumrandung zu bauen. Der vorherige theoretische Input wirkte motivierend beim Anlegen des Beetes und die Kinder verteilten mit Begeisterung den Sand, ordneten die Stauden und pflanzten sie ein. Für die App „ObsIdentify“ soll ein Antrag gestellt werden, diese auf schulischen Ipads nutzen zu können.